Zu Beginn 2015 hatten wir noch ein oder zwei Besichtigungen, für die uns die Eigentümer den Hof aufschlossen. Unsere Architektin war dabei, sie musste die Bausubstanz sehen, um die geplante Notsicherung der Dächer vorzubereiten.
Irgendwann kam dann dieses Einschreiben vom Notar, auf das wir seit Wochen warteten: Die "Kaufpreisfälligkeit". Jetzt galt es, zügig zu handeln. Geld von verschiedenen Konten, von Privat- und Bankdarlehen musste abgerufen, auf einem Konto "gebündelt" und an die Eigentümergemeinschaft überwiesen werden, und das innerhalb von 2 Wochen. Alles klappte überraschend gut.
Und für diesen Zeitpunkt, nach der Kaufpreis-Zahlung, war die Schlüsselübergabe vereinbart. Es war Mitte Februar, die Fahrzeuge der Eigentümer waren schon vorm Tor geparkt, meine Frau und ich stellten unsereren Kleinwagen dazu. Der Hof war bereits aufgeschlossen, und dann ging alles ganz schnell. Uns wurde gezeigt, welcher Schlüssel wo passt, und dann bekamen wir einige kleinere Schlüsselbunde überreicht. Ein einziges Bund mit alten Zimmerschlüsseln vom Gutshaus usw. (s. Foto oben) wollten die Erben so lange behalten, bis die Grundbuchumschreibung abschließend erfolgt wäre. OK, kein Problem für uns. Die Hof-Erben verabschiedeten sich herzlich mit Handschlag und gingen zur Hoftür hinaus, die Tür wurde eingeklinkt. Und dann standen wir zu zweit in UNSEREM Hof, setzten uns auf die Stufen vorm Gutshaus und versuchten, alles zu begreifen. Jetzt hatten wir die Schlüsselgewalt, niemand musste uns mehr aufschließen! Es fühlte sich grandios an, trotz des trüben Wetters.
Im Zuge des Besitzerwechsels hatten uns die Eigentümer auch einige Fotos, Baupläne und alte Schriftstücke überlassen. Wir sind dafür sehr dankbar!