Nach einer Pflicht-Beratung durch Isa Schneider vom „Ökolöwen“ und nach Vorliegen ggf. notwendiger Genehmigungen von Tiefbauamt, Denkmalbehörde oder Hauseigentümer konnte es losgehen: Pflanzen abholen, Pflanzgruben erstellen, einpflanzen, angießen, Freude und gutes Gewissen. Viele grüne Taten wurden vollbracht! Stadt Leipzig und „Ökolöwe“ versuchen mit diesem Programm immer wieder, den Verlust begrünter Wände infolge Sanierung, Umbau, Eigentümerwechsel oder schlichtweg „Pflanze-tot“ zu kompensieren. Ich denke, es waren mehr als 100 Pflanzen, die auch dieses Jahr in die Erde kamen, oft unter widrigen Umständen, gerade wenn es den öffentlichen Straßenraum betraf. Aber auch auf diesem Schulhof in Leipzig-Connewitz s. Foto, wo eine Mauer begrünt wurde. Die Genehmigungen vom Tiefbauamt einzuholen war oft nicht einfach. Immerhin musste ja Schäden an Kabeln und Leitungen vorgebeugt werden, die beim Ausheben einer Pflanzgrube womöglich entstehen. Etwas grotesk war allerdings, dass die städtischen Ämter tatsächlich noch ein Problem mit neuen Begrünungen hatten, weil: „Wer wird denn dann das zusätzlich anfallende Laub auf Gehweg und Straße entsorgen? Doch nicht etwa wieder wir, die Stadt Leipzig? Wir sind doch schon so überlastet. Was sagen denn die Hauseigentümer dazu – werden sie das Laub ihrer Kletterpflanze auch schön wegfegen und selbst kompostieren?“
Wir von FassadenGrün haben auch ein bisschen vom Programm profitiert: Als Lieferant der Pflanzen und weil im Zuge der Aktion doch auch einige wandgebundene Rankhilfen mit teils beträchtlicher Ausdehnung bestellt wurden. Die Preise von 300 bis 4.000 Euro durften die Eigentümer dann als Folgekosten jedoch überwiegend selbst bezahlen.
Wichtig war sicher auch die öffentliche Diskussion, die durch das Programm in Gang kam: Der Verein „Ökolöwe“ führte mehrere Stadtführungen, zum Teil mit internationalen Gästen durch.
Und wenige Jahre bevor es FassadenGrün als Firma gab, hat unsere begrünungswillige Familie auch schon mal vom Programm profitiert. Als wir in Connewitz einzogen, meldeten wir uns dafür an, wurden beraten und erhielten unsere 5 Pflanzen: Efeu für die Hausecke (lebt immer noch), Clematis montana sowie Winterjasmin für einen Zaun und zwei andere erinnere ich nicht mehr. Damals, 1996, hieß das Programm „Klettermax“. Wir drücken die Daumen, dass es auch in den nächsten Jahren fortgeführt wird!